Nachhaltigkeit ist ein Thema, dass immer wichtiger wird und immer mehr Menschen befassen sich damit. Egal ob es sich um eine Verringerung des Plastikverbrauchs oder das Trennen von Müll handelt, jeder kann in seinem Alltag einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten.
Die meisten Schweizerinnen und Schweizer leben bereits sehr nachhaltig. Das ist auch der Grund, wieso die Schweiz zu den umweltfreundlichsten Ländern der Welt gehört. Rund zwei Drittel der Schweizer Energie werden aus erneuerbaren Quellen gewonnen.
Auch andere Bereiche wie die Abfallentsorgung, Landschaftsplanung und Abgasvorschriften sind in der Schweiz strikt geregelt und helfen dabei, die Umwelt zu schonen.
1. Auf die Ernährung achten
Wir konsumieren jeden Tag Lebensmittel und können somit täglich unseren Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt leisten. Die enorme Fleischproduktion und -konsumation stellt ein grosses Problem für die Umwelt dar. Neben den vielfältigen negativen Auswirkungen wie dem Leid der Tiere und der Abholzung des Urwaldes, um mehr Platz für Weideflächen zu schaffen, ist es auch nicht gesund, viel Fleisch zu essen. Denn dadurch steigt unser Cholesterinspiegel.
Ein erster einfacher Schritt, um seine Ernährung nachhaltiger zu gestalten, ist eine Minimierung oder gar ein Verzicht auf Fleisch. Zu den weitere Möglichkeiten gehören:
2. Food-Waste reduzieren und nachhaltig einkaufen
Food-Waste – wie es der Name schon sagt, steht es für nichts anderes als «Lebensmittelverschwendung». Pro Jahr entstehen in der Schweiz ca. zwei Millionen Tonnen Lebensmittelmüll. Das sind über 300 Kilogramm Abfall pro Kopf, die enorme Auswirkungen auf die Umwelt und Klima haben. Der grösste Teil der Abfälle verursachen dabei die Endkonsumenten, nicht die Produzenten.
Das Bewusstsein zur Reduktion von Food-Waste startet bereits beim Einkaufen. Insbesondere der Kauf von Produkten, welche nicht zum täglichen Bedarf gehören, oder von zu grossen Packungen führt zur Entstehung von Food-Waste.
Ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln senkt die Umweltbelastung. So können Sie Food-Waste reduzieren:
3. Kleidung
In der Schweiz gibt es unzählige Optionen, Kleidung zu recyceln und sie vor dem Wegwerfen zu bewahren. Von Sammelcontainern über Kleiderannahmestellen und Second-Hand-Shops bis hin zu Spendenorganisationen wie Caritas gibt es viele Wege, seine Kleider zur Weiterverwendung abzugeben. An gewissen Orten sind zudem auch Möbel oder andere Produkte des täglichen Bedarfs willkommen. Jährlich werden in der Schweiz ca. 40.000 Tonnen Textilien zur Zweitverwertung abgegeben. Dazu zählen neben Kleidern auch andere Produkte wie Schuhe oder Kissenbezüge, welche oftmals ebenfalls abgegeben werden können.
Spenden an Organisationen landen an verschiedenen Orten. Ein Teil davon gelangt nach Afrika, Lateinamerika oder Osteuropa, während andere Produkte im Schweizer Markt wieder angeboten werden. Organisationen wie zum Beispiel Caritas führen eigene Second-Hand-Läden, wo sie die gespendeten Produkte teilweise wieder verkaufen. Die aus dem Verkauf erzielten Gewinne werden anschliessend wieder reinvestiert in eigene soziale Hilfsprojekte und unterstützen auch auf diesem Wege Menschen auf der ganzen Welt.
Durch die Weiterverwendung von textilen Produkten werden grosse Mengen an Ressourcen wie zum Beispiel Wasser gespart, welche für die Herstellung neuer Kleidung benötigt werden. Zudem werden so auch weniger Produkte vernichtet und verbrannt, was die Umwelt schont.
Weitere sinnvolle Optionen zur Weiterverwendung von Kleidung und Textilien ist auch der eigene Verkauf (auf vielen Plattformen wie Tutti, Facebook ohne Kosten möglich) oder sie an Bekannte und Freunde weiterzugeben.
4. Der bekannteste Kunststoff – Plastik
Verpackungen, Mikroplastik oder Plastiktüten – Wir begegnen Plastik überall im Alltag, doch vor allem die Tierwelt und die Natur leiden darunter. Dabei sind vor allem Einwegplastik-Produkte wie Besteck, Plastiksäcke und Becher ein grosses Problem, da diese oftmals nicht korrekt entsorgt und recycelt werden und so die Umwelt stark belasten.
Plastik wird künstlich hergestellt, und zwar aus dem Rohstoff Erdöl, der begrenzt verfügbar ist. Es dauert um die 450 Jahre, bis sich eine Plastikflasche ganz zersetzt hat, während sie in immer kleinere Teile, sogenannte Mikroplastike, zerfällt. Wenn sie also nicht richtig entsorgt wird sondern stattdessen zum Beispiel in einem Gewässer landet, kann dies fatale Konsequenzen haben: Die Flasche oder Teile davon landen in den Mägen vieler Meerestieren wie zum Beispiel Walen, Fischen und Schildkröten, welche danach verhungern, weil der Plastik die Verdauung beeinträchtigt. Teile davon können auch im Hals stecken bleiben, was ebenfalls tödlich enden kann. In aller Art von Plastikabfall verheddern sich Tiere, was zu Deformierungen im Wachstum oder dem Tod führt. Aber nicht nur direkt sichtbar, viele Produkte beinhalten auch versteckt Plastikpartikel, so zum Beispiel Kosmetikprodukte wie Peelings oder Weichmacher. Diese Mikroplastike ziehen im Wasser gelöste Giftstoffe an und auch die Zersetzung des Plastiks setzt verschiedene Giftstoffe frei, welche sich in der Nahrungskette der Meeresbewohner anreichern und deren Erbgut sowie Hormonhaushalt gravierend beeinflussen. Und durch den Verzehr dieser Meeresbewohner werden die Giftstoffe auch in den menschlichen Körper aufgenommen. Jährlich landen bis zu 13 Millionen Plastik im Meer, was hunderttausende von Meeresbewohnern das Leben kostet. Aus solchen Gründen ist richtige Plastikentsorgung sehr wichtig.
Plastik kann an vielen lokalen Sammelstellen zum Recycling abgegeben werden. Für gewisse Produkte wie PET gibt es zudem in den meisten Supermärkten Sammelstellen, was die korrekte Entsorgung enorm vereinfacht.
Plastik hat viele Nachteile und ist für die Umwelt schädlich, doch ökologisch kann die Verwendung durchaus auch vorteilhaft sein. In Plastik verpackte Nahrung zum Beispiel erhöht die Haltbarkeit des Produktes und reduziert somit Food-Waste. Viele Nahrungsmittelketten und Lebensmittelgeschäfte kreieren und produzieren nachhaltige Verpackungen, um die Ressourcen zu schonen. Bei Migros finden Sie zum Beispiel den sogenannten «ReCover» Silikondeckel. Der dient als Ersatz für die Frischhalte- oder Alufolie und ist eine praktische und ressourcenschonende Alternative.
5. Recycling
Es ist nicht nur wichtig Plastik richtig zu entsorgen, sondern auch andere Güter wie beispielsweise Glas und Papier. Durch Recycling wird Müll, der nicht mehr gebraucht wird, weiterverwertet was heisst, dass neue Produkte daraus entstehen. Um Materialien wieder aufzubereiten, braucht es Maschinen und diese benötigen Energie. Einer der Vorteile von recyceln ist, dass dabei weniger Energie verbraucht wird, als wenn ein Produkt ganz neu entsteht. Somit werden auch weniger Treibhausgase ausgestossen. Hilfreich für die korrekte Entsorgung und Wiederverwertung ist, den Abfall schon von Anfang an richtig zu trennen.
Wussten Sie das schon?:
6. Nachhaltigkeit im Büro
Ökologisches Verhalten ist aus dem heutigen Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Egal ob Strom, Papier oder Energie – man kann bei allem sparen.
Die wichtigsten Tipps, um den Alltag im Büro ökologischer und ressourcenschonend zu gestalten:
Stromverbrauch reduzieren
Dies ist besonders nach dem Feierabend und am Wochenende wichtig. Beleuchtungen und Geräte sollten nur bei Gebrauch eingeschaltet sein, denn sie verbrauchen sehr viel Strom.
Weitere Punkte, wie Sie Strom reduzieren können:
Auf Papierverbrauch achten
Früher mussten Dokumente zwingend ausgedruckt und in Ordnern abgelegt werden, dies auch aus gesetzlichen Gründen. Die Digitalisierung hat hier in den letzten Wandel einen ressourcenschonenden Wandel eingeleitet. Dank der technologischen Entwicklung können wir unsere Dokumente heute ganz einfach auf einem Server oder in der Cloud speichern, ohne dass die Qualität oder Zugänglichkeit darunter leidet.
Nichtsdestotrotz ist es immer noch wichtig, auf den Papierverbrauch zu achten:
Technische Ausstattung
Die technische Ausstattung wie zum Beispiel Drucker und Computer beeinflussen die Ressourcennutzung enorm. Beim Kauf von Bürogeräten ist es daher wichtig, Nachhaltigkeit und Energieffizienz in den Vordergrund zu stellen. Ein gutes Beispiel dafür sind «All in one» Drucker, mit denen man viel Strom spart. Empfehlenswert sind Geräte mit der Auszeichnung «blauer Engel», das ist ein Label für umweltfreundliche Produkte.
7. Nachhaltige Mobilität
ÖV und Fahrradfahren
Nachhaltige Mobilität verringert umweltschädliche Emissionen sowie den Ressourcenverbrauch. Fahrradfahren und öffentliche Verkehrsmittel wie S-Bahn, Tram oder Bus sind im Gegensatz zum Auto viel nachhaltiger und sorgen für weniger Verschmutzung der Luft. Wer also mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, vermeidet nicht nur den lästigen Stau sondern fördert damit auch noch die eigene Gesundheit.
E-Auto
Eine gute Alternative zu herkömmlichen Fahrzeugen bieten auch E-Autos. Sie besitzen einen ökologischen Stromantrieb und bieten Ihnen trotzdem alles, was ein traditionelles Auto kann. Dank der zunehmenden Verbreitung gibt es auch immer mehr Tankstellen, und innerhalb von rund 20 Minuten sind viele Fahrzeuge schon wieder für längere Strecken bereit.
Carsharing
Carsharing ist für viele eine attraktive Alternative. Das sind Fahrgemeinschaften, welche man mit Freunden oder Bekannten bilden kann. Zudem gibt es auch Portale, bei welchen man sich bereits bestehenden Autofahrten anschliessen kann. Durch Carsharing vermeiden Sie also unnötige Doppelfahrten und reduzieren Emissionen.